18. März 2009
Und diesmal der Bildungsminister…
ja, immer wieder verwenden Politiker Chengyu falsch. Sie stehen aber auch unter solchem Druck, sich als gebildet zu zeigen… Hier gibt es einen Bericht, der sich mit den Faux-pas des taiwanesischen Bildungsministers im Januar diesen Jahres beschäftigt. Wie bei Chen Shui-bian, vergriff sich der Minister im Ton, als er eine Organisation und diejenigen, die sich um diese verdient gemacht hatten, loben wollte.
- 亭亭玉立 tíngtíngyùlì (aus der Ming-Zeit): er wollte die Organisation, auf deren Jubiläumsveranstaltung er als Gastredner anwesend war, loben, daß sie sich in eine prächtige, attraktive Frau entwickelt hätte. Äh ja… das Wörterbuch sagt zwar, es könne auch auf Bäume angewendet werden, aber die Grundidee, die in dem Chengyu steckt, ist daß das damit Bezeichnete graziös, grazil und hochgewachsen ist.
- 始作俑者 shǐzuòyǒngzhě: dann bezeichnete er einen seiner Vorgänger als Bildungminister, der wohl bei der Gründung der Organisation Pate gestanden hatte, als „Vater des Erfolges“. Auf den ersten Blick erscheint das Chengyu auch in dieser Form anwendbar zu sein, aber leider stellt sich dies bei näherer Betrachtung als falsch heraus, denn dieses Wort stammt aus dem Werken des Mencius und bezeichnet den „Urvater allen Übels“: „始作俑者,其無後乎“. Oops…
Später noch verwechselte er 馬英九 und 連戰 und sprach von ehemaligen Vizepräsidenten Ma. Also kann es wohl keine bloße Chengyu-Schwäche gewesen sein. Das Wort hier für Faux-pas ist übrigens 烏龍 wūlóng, ein Fehltritt, ein unbeachsichtigter Fehler (und ja, mit denselben Zeichen wie der bekannte Tee).
Obama uses chengyu in Shanghai « Chinesisch-Blog said,
17. November 2009 um 3:07 pm
[…] always a potential for them to make a fool out of themselves for committing a mistake or two or another. (Though the American media were also debating whether Hillary Clinton did use the […]